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Attur

Attur: Neue Klassen fast fertig, Besuch Nov. 2011

Eine positive Überraschung erwartete uns. Die im Frühjahr 2011 erhaltene Kostenkalkulation für die neuen Klassen, deutete auf eine Erhöhung der Baukosten für die neuen Klassen von fast 100 % gegenüber den Preisen der Neubauten von vor ca. 2 Jahren hin. Ein Schlag ins Kontor für alle Spender. So rechneten wir dann bei unserem Besuch zunächst nur mit den Rohbauarbeiten, denn viel mehr konnte von dem überwiesenen Geld eigentlich nicht gebaut sein.

Erfreulicherweise waren die beiden Klassen im Obergeschoss dann doch fast fertig. Die Elektroinstallation und der Anstrich fehlte nur noch. Natürlich waren auch noch keine Schulmöbel bestellt, die bei dem starken Wachstum der Schülerzahlen auch noch in anderen Klassen nicht vollständig beschafft waren. Aber einen besonderen Haken hatte die Baustelle dann doch. Das Treppenhaus war noch nicht fertig, um die Klassen im Obergeschoss zu erreichen. Das stellte sich für uns nicht als Organisationsfehler heraus, sondern hatte einfach konstruktive Gründe. Der letzte Treppenlauf, Seitenwände und Decke des Treppenhauses konnten erst in Angriff genommen werden, wenn die Betondecke der weiter geplanten Nachbarklassen betoniert werden konnte. Dafür reichte das bisher vorhandene Geld wirklich nicht mehr, auch wenn die Betonstützen dieser Klassen schon aus Mitteln der Schule fertiggestellt waren.

 

Wie uns der Schulleiter in einem Telefonat per Skype (über Computer und Internet) mitteilte, laufen die Arbeiten am Treppenhaus seit einigen Tagen weiter, dank des Geldes, das wir zusätzlich investieren konnten. So ist zu hoffen, dass es nicht mehr lange dauert, bis auch diese Klassen genutzt werden können.

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Attur: So wird man in der Schule empfangen, Besuch…

Ursprünglich hatten wir geplant schon Anfang 2011 wieder nach Indien zu fliegen, aber die provisorische Wohnsituation von Pastor Dhairiyanathan während des Kirchenneubaus veranlasste uns doch noch zu warten. Im August erhielten wir dann aber die Einladung, um bei der Einweihung der Kirche im Oktober mit dabei zu sein. Wie sich dann aber später herausstellte, war selbst unser Besuch im November doch zu früh. Die inflationären Preissteigerungen in Indien, vor allem bei allen Bauarbeiten, verzögerten die Fertigstellung der Kirche. Zum Glück konnte aber die neue Wohnung im Erdgeschoss des Kirchengebäudes bezogen werden, die Schwierigkeiten der Familie waren beendet und wir hatten die Möglichkeit dort ohne Hotel während unseres Aufenthaltes zu wohnen.

Auch wenn die Kirche noch nicht eingeweiht werden konnte, hatten wir nun die Möglichkeit viele Fragen nach dem Stand der Bauarbeiten und der Weiterentwicklung der Schule vor Ort zu besprechen und die neusten Aktivitäten „life“ zu erleben.

In Gopalapuram dem Standort der Schule kommt man nicht einfach nur an. Dort wird man immer mit neuen Überraschungen empfangen. Sicherlich hatten die Lehrerinnen und vor allem die Kinder alles tagelang geprobt. Jedenfalls empfing uns ein kleines „Fanfarencorps“ mit Trommeln und Trompeten und begleitete uns auf den Schulhof, nachdem uns einige Kinder die in Indien obligatorischen Blumengirlanden umgehängt hatten. Mit fast militärischen Ehren wurden wir „VIPs“ begrüßt und das kleine Schulfest begann.

Dicht gedrängt verfolgten die vielen Kinder im Schulgebäude die Liedern,  Gedichte und Tänze, die alle Klassen vorbereitet hatten. Zu unserer Überraschung hatte die Schule mit rd. 530 Kindern weit mehr Kinder als uns bisher bekannt war. Dadurch reichten unsere Geschenke, die Kappen und Kugelschreiber, nicht  für alle Kinder, denn wir waren von 480 Kindern ausgegangen.

 

 

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Attur: Examensarbeiten, wie beim Abitur, Besuch Nov. 2011

Anders als bei uns üblich, werden im Laufe des Schuljahres regelmäßig staatlich vorgeschriebene Examensarbeiten von allen Klassen gleichzeitig geschrieben. Dabei beobachteten wir, dass viele Kinder ihre Arbeiten auf dem Boden sitzend erledigen mussten, weil die Schule gegenüber dem letzten Schuljahr um rd. 100 Kinder gewachsen war, aber noch nicht über die ausreichende Zahl an Schulmöbeln verfügte. Zum Glück wurden die dann unmittelbar nach unserer Abreise geliefert, nachdem wir die zuständige Werkstatt besichtigt hatten.

Wir erlebten praktisch, wie Unterrichtsqualität auch mit Organisations- und Kontrollmaßnahmen zusammen hängt. Wie uns erzählt wurde, ist es bei staatlichen Schulen oft üblich, dass die Lehrer ihren Kindern beim Lösen der vorgegebenen Examensarbeiten helfen, damit die staatlich kontrollierten Ergebnisse auch gut ausfallen. Nicht so in unserer Schule, in der die Kinder der Klassen untereinander gemischt werden, damit Abschreiben praktisch nicht möglich ist. Außerdem werden die Lehrerinnen auch gemischt und führen keine Aufsicht bei ihren eigenen Schulerinnen und Schülern. Die Ergebnisse aller Examensarbeiten, die nicht nur am Ende jeden Schuljahres, sondern mehrfach auch im Schuljahr geschrieben werden, müssen in einem speziellen Heft dokumentiert werden, das die Klassenlehrerin, die Eltern und der Schulleiter unterschreiben. Wenn dann die Examensarbeiten bei Kindern unter dem Durchschnitt ausfallen, müssen die Lehrerinnen beim Schulleiter, d.h. bei Joshua, dem Sohn von Pastor Dhairiyanathan, „antreten“ und begründen, warum das so ist. So sind die Examensarbeiten gleichzeitig Prüfungen für die Lehrerinnen, die so ein persönliches Interesse entwickeln, gut zu unterrichten. Viele Lehrer der staatlichen Schulen schicken ihre eigenen Kinder auf Privatschulen. Sie werden wissen warum.

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Attur: Das Mitarbeiterteam sorgt für die gute Ausbildung der…

Die Ausbildungsqualität der Schulkinder hängt vor allem ab von der Qualifikation des Lehrpersonals und der Qualität des Unterrichts, aber auch von der Motivation aller Mitarbeiter, deren Zusammenarbeit und dem gesamten menschlichen „Klima“einer Einrichtung.

Wenn wir die Schule besuchen sehen wir die Dinge natürlich mit „Sonntagsaugen“ und haben nur sehr kurze Eindücke. Trotzdem spürt man schnell, ob die grundsätzliche Situation stimmt. Dazu gehört von unserer Seite auch zum positiven Schulklima beizutragen. In der Vergangenheit und auch auf dieser Reise haben wir immer Wert darauf gelegt, den Kindern und dem Mitarbeiterstab Geschenke mitzubringen. Je mehr die Schule wächst, umso schwieriger wird das. Neben den Kappen und den Kugelschreibern für die Kinder oder ähnlichen Dingen, die wir meist in unserem Fluggepäck noch unterbringen, hat sich der Kauf von Saris für die Lehrerinnen und Ayas und Stoffen für die Männer eingebürgert. Die werden dann immer in der Bezirkshauptstadt in Salem eingekauft. Lustig und fröhlich sind dann immer die „Starfotos“ im neuen „Outfit“.

Ein Erlebnis für das Gesamtklima an der Schule ist der Kontakt mit einer der Ayas (Küsterin oder Hausmeisterin) der Schule, die vor einigen Jahren schwer verunglückte. Sie wurde von einem Auto angefahren, als sie einem Schulkind half die Straße zu überqueren. Joshua, der Leiter der Schule und seine Frau Rani bemühten sich intensiv um sie, sorgten für denKrankenhausaufenthalt und dessen Fianzierung, wie das für uns hier eine Selbstverständlichkeit sein sollte. In Indien, wo es  üblicherweise keine Versicherungen gibt und für diesen Schaden niemand aufkam ist das aber ein Sonderfall. Nachträglich haben wir die Kosten aus Spendenmitteln von hier erstattet.

Die Frau wurde zum Glück wieder vollständig gesund. Sie ist Witwe und betrachtet die Schule seither als ihr „Zuhause“, schläft unter dem Dach der Laubengänge vor den Klassen und hilft bei vielen Dingen, die sonst nicht ihre Aufgaben sind. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl und diese Auffassung dürfte sich auch dem übrigen Mitarbeiterstab mitteilen und seinen Einfluss nicht verfehlen.

 

Jugendliche

Das war unser Jahr in der Kinder- und Jugendarbeit

Es war ein aufregendes und zu gleich erfolgreiches Jahr.

Plakat der KinderbibeltageEs fing an mit den ökumenischen Kinderbibeltagen am 8. und 9.April, wo alle unsere Teamer dran beteiligt waren. Simon Paniczek bot mit seiner Technik und den Schauspielern wieder ein einmaliges Theaterstück. Leider mussten wir uns bei diesen Kinderbibeltagen von unseren Hauptverantwortlichen Beatrice Capelan und Marlene Jung verabschieden, die nach fast 20 Jahren ihren Posten weitergaben.

Zur Ruhe kam unser Team danach jedoch nicht, in den Osterferien verbrachten wir mit 20 Jugendlichen eine stimmungsvolle Liturgische Nacht. Die Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag spielten, lachten und tobten wir durch die ganze Nacht und begleiteten Jesus auf seinem schwersten Weg. Um diesen Weg nachzuempfinden machten wir nachts um 3 Uhr eine Nachtwanderung, die Nerven verlangte.

Wer jetzt denkt das wir uns ab da an zurück legten, der täuscht sich. Die Kindergottesdienstfreizeit folgte mit Erfolg. Innerhalb von fünf Tagen erlebten 40 Kinder die Natur und erlebten spannende Wettkämpfe, Lagerfeuer und Wanderungen in der Nacht und zum Schwimmbad.
Auch stand dieses Jahr wieder die Konfi-Freizeit an. Auch hier stand natürlich  unser Team als Betreuer mit Rat und Tat zur Seite.

Doch unser größtes Event stand noch aus. Marc, Anke und ich planten innerhalb kürzester Zeit ein Kinder-Sommerfest für den 17.09., an dem das ganze Jugendteam des GZH’s mit der Jugendgruppe ein fantastisches Fest auf die Beine stellte. Finanzielle Unterstützung und viele kleine Preise bekamen wir von unseren Sponsoren, dafür nochmals ein herzliches Dankeschön. Selbst das Wetter spielte mit uns mit, sodass die 200 kleinen Gästen und ihren Eltern mit Zuckerwatte, Popcorn und vielen Spielen ein super Tag erlebten. Für uns war das Fest mit besonderem Erfolg gekrönt denn viele strahlende Kindergesichter sahen wir schon eine Woche später in unseren Gruppen Kaugummi, Kleine Fische und Jugendgruppe wieder.

Neben den ganzen Festen und Veranstaltungen kümmerten wir uns weiterhin mit viel Eifer um unsere Gruppen, um diese wöchentlich mit neuen Spiel- und Bastelideen zu beglücken. Unser altes Gottesdienstteam wird sich am 26.11. im Familiengottesdienst verabschieden. Auch wenn wir dieses Jahr von ein paar Teamern verabschieden mussten, bekamen wir Zuwachs durch junge engagierte Menschen. Sophie, Annina, Vici und Hannah begrüßten wir in unseren Gruppen und unserem Kindergottesdienst.
Dieses erfolgreiche Jahr endet für uns mit dem Weihnachtsbasar am 26.11 im Gemeindezentrum und unserer kleinen Weihnachtsfeier.

Ich danke allen Teamern für dieses Jahr und hoffe auf ein weiteres erfolgreiches und spannendes Jahr!

Corinna Prasse