Kategorie: <span>Attur</span>

Begrüßung in der Schule

Wenn in der Schule seltener Besuch erwartet wird, werden Uniformen und Musikinstrumente herausgeholt, um die Gäste „gebührend“ zu empfangen. So ging es uns auch dieses Mal wieder. Von Attur fuhren wir die 17 km nach Gopalapuram zur Schule. Mit dem Handy von unterwegs angemeldet standen alle bereit.

Nachdem wir wie immer Blumengirlanden umgehängt bekamen, setze sich der Willkommenszug  mit „Tröten“ und „Trommeln“ in Bewegung .  Zu beiden Seiten der Auffahrt standen die klatschenden Lehrerinnen und Lehrer und alle Kinder an den Schulgebäuden. Große Freude, Neugierde und Ausgelassenheit.

Obwohl wir ja im Winter nach Gopalapuram kamen, waren die Temperaturen für uns hochsommerlich etwa 25 bis 27 C° am Vormittag. Für die Musikanten sicher auch „grenzwertig“, denn die hatten die Uniformen über ihre normale Kleidung gezogen und waren froh, als sie die wieder ausziehen konnten.

 

Christina und Rolf Lenk

Aufatmen nach der Dürre, erste Reisernte nach dem Monsunregen

Das Jahr 2017 war geprägt von einer anhaltenden Dürre, die schon in den Vorjahren begann und nach nur sehr geringen Regenfällen der Landwirtschaft großen Schaden zufügte. Im letzten Jahr waren keine Ernten mehr möglich und die Not war groß. Endlich regnete es in der Monsunzeit im September/ Oktober kräftig. Die Tiefbrunnen hatten wieder Wasser und auch der 320 m tiefe Brunnen der Schule in Gopalapuram fördert wieder Wasser. Allerdings sind die Bäche, Flüsse und Teiche weiter trocken, weil alles Wasser versickert ist. Ob das Grundwasser bis zur nächsten Monsunzeit reichen wird ist offen.

Unsere Schule hat viele Monate Trinkwasser für die Kinder in Tankwagen teuer kaufen müssen. Die überwiegende Zeit des Jahres mussten die Bauarbeiten an dem neuen Schulgebäude aus Wassermangel eingestellt werden. Zum Glück steht seit 2016 das Erdgeschoss zur Nutzung zur Verfügung. Ob es gelingt das Obergeschoss zum neuen Schuljahr ab 1.Juni 2018 fertigzustellen bleibt abzuwarten.

Während der Dürre hatten die Bauern kein Einkommen und konnten die geringen Schulgebühren überwiegend nicht bezahlen. Die Schule räumte den Eltern Ratenzahlung ein hatte und zum Glück so viele Rücklagen, dass die Lehrerinnen und sonstigen Mitarbeiter pünktlich bezahlt werden konnten. Einige Eltern meldeten ihre Kinder in unserer Schule ab und wechselten auf die kostenlose staatliche Schule, die es seit einigen Jahren dort gibt. Erfahrungsgemäß ist dort die Qualität der Ausbildung aber wesentlich schlechter. In diesem Schuljahr sind noch 480 Kinder in unserer Schule angemeldet, ca. 50 weniger , als im vergangenen Schuljahr. Sobald sich die Einkommenssituation der kleinen Bauern bessert, werden sicher auch die Schülerzahlen wieder steigen.  Inzwischen sind die Felder wieder grün und die Bauern können wieder ernten.

Ende Januar 2018 besuchten wir unsere Partnergemeinde in Attur zum 10. Mal. Das war eine große Freude. Der Schulbetrieb lief wie immer bestens organisiert und die Bauarbeiten am neuen Gebäude waren im Gange.

 

Christina und Rolf Lenk

 

 

Die Gefährdung von Christen in Indien steigt.

Indien hat seit einiger Zeit eine Hindu-Regierung, die Indien als Hindu-Staat begreift und vertritt. Übergriffe auf Minderheiten wie Moslems und Christen haben wir bisher nur aus Nordindien gehört. Bei unserem Besuch Ende Januar dieses Jahres erfuhren wir, dass die Angriffe auf Christen auch in Tamil Nadu zugenommen haben. Verschiedene Kirchen wurden zerstört. Offensichtlich lässt die Regierung radikale Hindus gewähren und greift nicht ein. In Attur hat es bisher keine Angriffe gegeben. Die Kirche ist aber umgeben von vielen Häusern, in denen nur Hindus wohnen. Das Singen  und die Gottesdienste sind weit zu hören, weil es keine Fenster in den Gebäuden gibt. Die Gemeinde hat Sorge, dass es in Zukunft für sie schwierig werden könnte.

Joshua, der Leiter der Schule wurde kürzlich angezeigt, er missioniere die Kinder. Er musste sich bei der Polizei rechtfertigen und wurde verwarnt.

 

Christina und Rolf Lenk

Das Obergeschoss des neuen Schulgebäudes wird gebaut

Nachdem das Erdgeschoss des neuen Schulgebäudes von den Kindern in Besitz genommen
war, dauerte es sehr lange, bis die Baugenehmigung für das Obergeschoss erteilt wurde. Nicht nur in Deutschland dauert eine Baugenehmigung „eine halbe Ewigkeit“. In Indien sind je nach Größe des Baubereiches verschiedene Behörden zuständig.
Damit man eine Genehmigung vor Ort beantragen kann und der Baubereich klein genug bleibt, teilt man das Gebäude in verschiedene Abschnitte. So ging das auch mit dem Obergeschoss des neuen Gebäudeflügels, der insgesamt von der Bezirksgenehmigungsstelle mit unerfüllbaren Auflagen versehen und deshalb dort nicht genehmigt werden konnte. In drei Abschnitten konnte dann die Ortsinstanz schrittweise ohne weitere Auflagen endlich genehmigen. So sind bisher zwei Abschnitte des Obergeschosses freigegeben und im Bau. Der dritte Abschnitt mit zwei Klassen wird sicher bald auch ergänzt werden können. So wird der Rohbau des Obergeschosses bald fertig sein und das ganze Obergeschoss hoffentlich Ende des Jahres der Schule zur Verfügung stehen. Die zweite Rate des notwendigen Geldes für die Bauarbeiten und die Freiplätze für die schulgeldbefreiten Kinder wurde inzwischen nach Indien überwiesen.

Allen Spenderinnen und Spendern danken wir herzlich.
Christina und Rolf Lenk

Attur, Weihnachtsfeier in der Schule

In unserer digitalen Zeit, in der die Nachrichten in Sekundenschnelle um den ganzen Erdball geschickt werden, muss man sich auch in Indien auf dem Dorf etwas einfallen lassen, wie man die christliche Weihnachtsbotschaft in der Schule für Kinder und Eltern „verpackt“, die weit überwiegend Hindus und Moslems sind.
So werden wir mitgenommen auf die Weihnachtsfeier, die dort als „Event“ und „Show“ für alle Eltern und Gäste gestaltet wird, nicht ohne deutlich zu machen wo in der christlichen Schule „die Glocken hängen“ Die großen Lautsprecher werden die Weihnachtsbotschaft und Auslegung wieder über Kilometer in die Umgebung transportiert haben.
Wer genau hinsieht wird den großen Vorteil des neuen Schulgebäudes erkannt haben. Der große Bühnenvorbau, der vor das eigentliche Gebäude in den Schulhof hineingebaut wurde, wird hervorragend genutzt, sicherlich erstmals seit der Fertigstellung. Früher wurde solch eine Bühne aus wackligen Bambusgerüsten von speziellen Firmen für entsprechendes Geld aufgebaut, wie wir das sehr oft erlebt haben. Jetzt sitzen hunderte Menschen auf Kunststoffstühlen auf dem Schulhof. In der Anfangszeit der Schule, als noch in dem alten winzigen Schulgebäude im Ort unterrichtet wurde, saßen alle Menschen in der Nähe der Schule auf dem Boden. Aber damals waren nicht weniger Menschen da, einfach alles was Beine hat. Das hat sich heute zum Glück nicht geändert. Auch unsere Schule geht mit der Zeit und etwas Komfort trägt auch zum guten Ruf der Einrichtung bei. Ich denke das haben Joshua und der Vater perfekt im Griff.
Wenn die Schule einläd ist das immer noch  „das Ereignis“.

Attur, Erdgeschoss des Neubaus der Schule ist geschafft.

Mit dem Ende des Jahres 2015 ist es gelungen, das Erdgeschoss des Neubaus fertig zu stellen. Die Putz, Elektro-und Anstricharbeiten sind abgeschlossen und die Kinder können einziehen. Aber schon im Sommer, als der Rohbau fertig war, gab es die ersten Feste und Schulaktivitäten in dem neuen Gebäude. Im Improvisieren ist man in Indien nicht zimperlich und sehr erfinderisch. Mehrtägige „Moral Days“ vermittelten den Kindern mit Spielen, Theateraufführungen und Unterweisungen, wie sie sich in der Schule und in ihrer Alltagsumgebung zu verhalten haben. Auch die Eltern wurden zu einem Elterntag eingeladen. Danach hatten die Handwerker wieder das Sagen und führten die abschließenden Arbeiten aus. Baustelle wird in 2016 nur noch im Obergeschoss sein, wo schon alles für die weiteren Rohbauarbeiten vorbereitet ist.

Attur: Erdgeschossdecke der Schule fertig betoniert

Die Arbeiten am neuen Schulgebäude wurden zügig vorangetrieben. Nach dem Mauerwerk im Erdgeschoss folgten die Einschalungsarbeiten für Unterzüge und Deckenkonstruktion der Erdgeschossdecke, dann die  Baustahlarmierungen  und schließlich die Betonarbeiten.  Damit war der Rohbau des Erdgeschosses abgeschlossen. Die aus der Erdgeschossdecke herausragenden Stahlarmierungen für die Stützen im Obergeschoss zeigen, dass es noch ein weiter Weg ist bis zu Gesamtfertigstellung. Nicht nur der Rohbau im Obergeschoss muss noch bewältigt werden, sondern auch der gesamte Ausbau zu dem Putzarbeiten, Fußbodenestrich , Türen und Fenster sowie die Beleuchtung gehören. Auch wenn der Standard in Indien, bedingt durch die warmen Temperaturen nicht so hoch ist, wie in unseren Breiten, fehlt noch sehr viel. Dafür suchen wir noch viele Spender.

yimg-1123208264-1--2450490a ATT_1433524897269_yimg-1125547736-1--333283546 a ATT_1433524864237_yimg-1129993296-1-1798230464 a ATT_1433524836347_yimg-1132319840-1--1507469551 a 20150424_153929a 20150424_153925a 20150416_171719. Treppenhaus a 20150416_161615.Treppenhaus a 20150416_161532.Treppenhaus a 2015.04.09.20150409_161843.Mauerwerk a 2015.04.09.20150409_161815.Mauerwerk a 2015.04.08yimg-1151439232-1-1382862547.Mauerwerk a

Attur: Die Bodenplatte des gesamten Gebäudes wird bald fertig

Die ersten Stützenfundamente zeigen nur etwa die Hälfte des neuen Gebäudes, denn die Genehmigung des zweiten Bauabschnitts lag da noch nicht vor. Inzwischen sind die weiteren Fundamente betoniert und die Stahlkörbe für die Stützen des Erdgeschosses erstellt.
Zunächst ist in Indien aber das Niveau auf die notwendige Höhe des Klassenfußbodens anzuheben, denn Monsunregen überschwemmen schnell den Schulhof und Wasser und Schlamm dürfen nicht in die Klassenräume kommen. Die Nutzflächen des Gebäudes müssen oberhalb des Spritzbereiches liegen.
Dafür werden auf die Stützenfundamente Streifenfundamente in Rasterform der jeweiligen Klassen aufgebracht, die dann durch Mauerwerk erhöht werden. So ist das Niveau der künftigen Fußböden der Klassen erreicht. Die Felder werden mit Erdreich verfüllt und verdichtet. Danach wird der jeweilige Klassenfußboden aus Beton eingebaut später mit einem glatten Estrich nach Fertigstellung des Rohbaus ergänzt.
Der nächste Schritt der indischen Bauarbeiten ist natürlich das Betonieren der Stützen im Erdgeschoss, die auf den Fotos noch nicht zu sehen sind.

20150304_152637 Fundamentea 20150306_120731.Bodenplattea 20150309_172020.Bodenplattea 20150309_172027.Bodenplattea 20150312_151222.Bodenplattea 20150312_152036.Bodenplattea 20150313_165655.Bodenplattea

Attur: Schulbau geht kontinuierlich voran

23.2.2015

Nachdem auch der zweite Teilbereich des Neubaus bauaufsichtlich genehmigt ist, gehen die Arbeiten zügig weiter. Die Fundamente waren schon im wesentlichen Mitte Februar ausgehoben, die Eisenkörbe für die Stützen gesetzt und die Fundamente betoniert. Sehr betrüblich ist, dass die Trockenheit nach wie vor sehr groß ist und das Wasser für die Bauarbeiten weiterhin für viel Geld mit Tankwagen herangefahren  und gekauft werden muss, weil der eigene 320 m tiefe Brunnen trocken ist. Die Bauarbeiten gehen dort aber trotzdem sehr schnell voran, denn die Betriebsgenehmigung fordert die Fertigstellung bis Ende Mai. Auch wenn das nicht zu erreichen und nach derzeitiger Übersicht nicht bis zu diesem Zeitpunkt zu finanzieren ist, fehlen die Klassenräume, die im abgebrochenen Altgebäude untergebracht waren, natürlich sehr. Aber im Improvisieren sind die Inder groß. Der Unterricht geht ohne Störungen weiter, auch wenn die Klassen  sicher etwas zusammenrücken müssen.
Wichtig ist aber auch, dass bis Mai ein wesentlicher Teil des Neubaubereiches tatsächlich steht, damit die Schließung durch die Behörden vermieden werden kann.
Kritisch ist allerdings, dass die Überweisung der Gelder auf das staatlich genehmigte Schulkonto so lange dauert. Die erste Rate dauerte 2 Monate und die zweite Überweisung ist inzwischen auch schon wieder fast 1 Monat unterwegs. Üblicherweise geht das innerhalb von einer Woche. Man wird den Eindruck nicht los, dass bei der Betriebsgenehmigung und auch bei den Bankaktivitäten in Indien Willkür im Spiel ist und entsprechende Stellen auch noch Zinsen in die eigene Tasche wirtschaften.
20150128_125539a 20150129_114335a 20150131_120421a 20150131_120453ab 20150131_120653a-1 20150131_120653a 20150131_120653ab 20150131_120921a 20150131_120947a 20150131_121055a 20150206_142953a

Attur: Neues Schulgebäude im Bau

21.1.2015
Die Betriebsgenehmigung wurde zwar nach dem Bau der Toilettenanlage erteilt, sie enthält aber drakonische Auflagen, die kaum realisierbar sind. Die Genehmigungsbehörden fordern aus Brandschutzgründen Betondecken auf den alten Gebäuden, die noch schräge Satteldächer mit Holzsparren und Ziegeldeckung haben. Allerdings sind die alten Gebäudeflügel nur eingeschossig, im Betrieb ständig mit offenen Türen und praktisch keinen Brandlasten in den Räumen. Von einer Gefährdung der Kinder kann nicht die Rede sein, da eine Leerung der Klassenräume im Notfall in 1-2 Minuten erfolgen würde. Da kommt einem die Forderung des Staates fast wie Willkür vor, zumal die Altgebäude nicht die ausreichenden Fundamente für eine Stahlbetonkonstruktion haben und die Forderung einen kompletten Neubau notwendig macht. Nach den schriftlichen Auflagen muss alles bis Ende Mai 2015 fertiggestellt sein. Das ist technisch und vor allem finanziell nicht realistisch.
Was will man machen, wenn einem der Dienst an den Kindern und damit der Bestand der Schule am Herzen liegt. So ist ein zweigeschossiger neuer Gebäudeflügel geplant, der alle Klassen beider Altgebäude aufnehmen kann.
Inzwischen konnte die erste Baurate überwiesen werden, damit mit dem Bau begonnen werden kann. Ein Altgebäude ist inzwischen abgerissen und die Fundamentierung für den Neubau in Arbeit.
Wie weit  die Geldmittel reichen ist noch völlig offen.

Attur-Bau-05

Attur-Bau-04

Attur-Bau-03

Attur-Bau-01Attur-Bau-02